Daniel Heinrich wurde in Taipei, Taiwan, blind geboren und von seinen Eltern ausgesetzt. Die deutsche Missionarsfamilie Heinrich, die dort in der „Huei Ming School for the Blind“, tätig war, nahm
ihn im Alter von ca. drei Wochen in einem verwahrlosten Zustand auf. Im Alter von drei Jahren wurde er von der Familie adoptiert. Ein halbes Jahr später erfolgte die Rückkehr der gesamten
Familie. Fortan wuchs er im deutschen Umfeld auf. Nach vier Jahren Blindenschule wurde er als einer der ersten blinden Schüler in eine Regelschule integriert und erreichte dort auch die
staatliche Hochschulreife.
Seinen Geigenunterricht begann er im Alter von fünf Jahren, Klavier- und Cembalounterricht folgten fünf Jahre später.
Zwischen 1975 und 1989 war er mehrfacher Preisträger beim Wettbewerb „Jugend musiziert“. Er zeichnete sich als hervorragender Geiger und Pianist in den Sparten Solospiel und Kammermusik
aus.
Bereits in seiner Jugend unternahm er als Solist und als Konzertmeister des Musikschulorchesters, sowie als Mitglied des Jugendsinfonieorchesters, Reisen nach Polen, Frankreich und Mexiko.
Zwischen 1989 und 1993 studierte Heinrich Kirchenmusik an der Hochschule für Kirchenmusik in Herford. Nach dem Abschluss mit dem B-Examen schlossen sich im Abstand von zwei Jahren Konzertreisen
nach Taiwan an.
1993 nahm er seine berufliche Tätigkeit als Kirchenmusiker und Kantor in Munster auf, wo er derzeit noch arbeitet.
Neben seinem Beruf studierte er von 1999 bis 2001 Popularmusik und 2002 bis 2005 Orgelimprovisation. Beide Studiengänge schloss er mit Bestnoten, bzw. dem Konzertexamen ab. Während dieser Zeit
führten ihn weitere Konzertreisen nach Island und Ungarn.
Nach dem Kirchenmusikstudium baute Heinrich auch sein Talent als Oratorien- und Liedsänger weiter bei international namhaften Musikdozenten und Professoren aus. Als Solotenor war er bis heute
z.B. in den Weihnachtsoratorien von Bach und Herzogenberg zu hören oder auch als Uriel in Haydns „Die Schöpfung“.
Seit 1998 ist er einziger Stammpianist des Gospelchores „good news“ in Hermannsburg und ist auch bei anderen Chören sehr gefragter Honorarpianist.
2008 konzertierte er mit dem Gospelchor ThoMoRo Voices aus Hannover im Petersdom, Rom, und bei der Papstaudienz vor Benedict XVI.